Zwischen Moussaka, No Mans Land, Bergdörfern und Strand - ein Sommer in Zypern (Teil 1)


Open road, I hear it calling, Calling out my name. Wind the window down I want the wind upon my face Sunrise and we own the morning
Let's get lost so we can't find our way. Take the wheel, why are we waiting?
'Cause I don't wanna stay


- Go Somewhere, Kream



Die Sommer in Zypern gelten oft als sehr heiß und unerträglich, weshalb viele Reiseveranstalter von einem Sommerurlaub auf der Mittelmeerinsel abraten. Ende August bis Anfang September, wenn das Wetter in Deutschland langsam wieder regnerischer und kühler wird, sind dort noch immer sonnige 35 Grad. Heiß war es die ganze Zeit über, jedoch nicht unerträglich. Jeden Tag der zweieinhalb Wochen welche ich auf der Insel verbrachte füllte ich mit Unternehmungen und Sightseeing. Zypern ist perfekt, um vielseitigen Interessen nachzugehen. In den glasklaren Buchten rund um Aya Napa kommen Taucher und Strandliebhaber auf ihre Kosten, in den mittig gelegenen Troodos Bergen kann man an heißen Sommertagen im kühlen Schatten der hohen Bäume wandern gehen und im Winter sogar Ski fahren und entlang der Küste lassen sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten im und am Wasser entdecken. Besonders geeignet ist Zypern auch für diejenigen, welche sich für Geschichte interessieren. Von der Geisterstadt Varosha, über die geteilte Hauptstadt Nikosia bis hin zum Heritage Village in Paphos lässt sich allerhand entdecken. Ich entdeckte auf meiner Reise auch mein Interesse für die bewegte Vergangenheit des Landes. 1963, nur drei Jahre nach den Unabhängigkeitskonflikten mit Großbritannien wurde die Insel durch die Green Line in einen türkischen und einen griechischen Teil unterteilt. Neun Jahre später richtete die UN eine Buffer Zone ein, welche weder von den Griechen noch von den Türken betreten werden durfte. Ortschaften welche in der Buffer Zone lagen, sind heute unbewohnte Geisterstädte.

Larnaka, Nikosia  und die Ostküste

Larnaca - Geschichte, Erholung und Abenteuer

Die ersten zehn Tage verbrachte ich in Larnaca, in einem Airbnb im Süden der Stadt. Larnaca ist meiner Meinung nach die perfekte Stadt für einen Urlaub auf Zypern. Sie ist zentral gelegen, um zu allen wichtigen und sehenswerten Orten der Insel zu gelangen. Mehrmals täglich starten hier an der Strandpromenade Fernbusse nach Aya Napa, nach Nikosia, nach Limassol und auch nach Paphos.

Larnacas Strandpromenade und Innenstadt

Um Larnaca zu entdecken empfiehlt sich zunächst ein Spaziergang entlang der Strandpromenade des Finikoudes Beaches. Am südlichen Ende des Strandes steht ein altes Hafen Kastell, welches für gerade einmal 2,50 Euro Eintritt besichtigt werden kann. Errichtet wurde es im 14. Jh mit dem Ziel, die Stadt zu beschützen. Nicht weit entfernt davon steht eine der bekanntesten Kirchen in Larnaka: die Lazarus Kirche. Sie wurde im 9.Jh errichtet und ist eine der wenigen Mehrkuppelkirchen in ganz Zypern. Besonders während der Abenddämmerung sieht sie mit ihren vielen Beleuchtungen sehr schön aus.

Die Promenade ist gesäumt von vielen Restaurants und Bars, welche von Frühstück bis Cocktails am Abend alles anbieten. Mein Lieblingsrestaurants befindet sich mittig und trägt den Namen „Alexander“. Fast täglich war ich hier essen, denn die Gerichte waren mehr als nur ausreichend, günstig und es gab eine große Auswahl an typischem zypriotischem Essen. Unter anderem das Nationalgericht des Landes: Moussaka. Das ist eine Art Auflauf mit verschiedenem Gemüse (Aubergine, Kartoffel, Mais und Pilzen).


Bus Tour durch die Stadt

Wer die Stadt und die Umgebung besser kennen lernen möchte, sollte am besten eine Tour mit dem Love Bus mit fahren. Die Touren starten zweimal täglich an der Finikoudes Promenade. Knapp drei Stunden dauert die Fahrt. Vorbei an der Lazarus Kirche geht es entlang des Ufers des Salzsees in das anliegende Dorf Kiti. Dort wird ein 20 minütiger Stopp an dem alten Kloster Panagia Angeloktisti eingelegt. Anschließend wird der Salzsee mit Blick auf die Stadt besichtigt. Zeitgleich haben die Besucher die Möglichkeit, die Hala Sultan Tekkesi, eine Moschee, zu besichtigen. Knie und Schultern müssen zum eintreten bedeckt sein. Sie zählt zu einer der wichtigsten Moscheen des Islam und eine beliebte Wallfahrtsstätte. Unter anderen befindet sich das Grab der Tante des Propheten Mohammeds an der Moschee.

Nach einem längeren Stopp geht es zurück in die Stadt. Die weitere Fahrt führt vorbei an verschiedenen Kirchen, der Innenstadt und der Promenade des Salzsees zum letzten Stopp zum Kamares Aquedukt. Danach endet die Tour wieder am Strand.

Salzsee von Larnaka

Meiner Meinung nach sind die Stopps der Bus Tour an manchen Punkten zu knapp bemessen. Deshalb lohnt es sich den Salzsee noch einmal auf eigene Faust zu besuchen. Dieser ist der zweitgrößte Salzsee in Zypern. Um ihn herum führt ein Naturpfad, an dessen Rändern sowohl die vielseitige Vegetation als auch Blicke auf den Salzsee genossen werden können. Unter anderem durchquert er den Salt Lake Park, der größte Park Larancas. Er verbindet den Wanderweg mit dem Zentrum der Stadt. Im Sommer befindet sich nur wenig Wasser im See, trotzdem erhält man einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Larnaca. Am Ufer lassen sich allerhand Salzablagerungen bestaunen. Im Winter hingegen ist der See gut gefüllt und die Heimat von vielen Zugvögeln. Unter anderem kommen von November bis März auch Flamingos hier her.

Der Hafen – Larnaca Marina

Am nördlichen Ende der Strandpromenade kommt man in die Marina von Larnaka, hier liegen allerhand Segelschiffe, Boote und riesige Yachten. Viele der Boote bieten verschiedenste Ausflüge an. Von einer ganztägigen Bootsafari, über eine mehrstündige Angeltour bis hin zu einer einstündigen Fahrt mit einem Glasboden Boot entlang der Küste ist alles dabei. Ziel der Glasboot Fahrten ist oft das Schiffswrack Zenobia, welches in einer Tiefe von 42 Metern auf dem Meeresgrund liegt. Zenobia ist bei Tauchern ein sehr beliebtes Ziel, kann jedoch aufgrund der Wassertiefe vom Boot aus nicht gesehen werden. Mit etwas Glück und guten Augen kann es aber auch durch eine einfache Taucherbrille in seinen Umrissen erkannt werden.

Abendgestaltung in der Stadt

Wer Bootstouren und Sonnenuntergänge über dem Meer liebt, sollte auf jeden Fall einen Sunset Criuse mit machen, ebenfalls mit Start in der Larnaka Marina. Kurz bevor die Sonne untergeht geht es im Hafen los. Die untergehende Sonne kann über den Häusern der Stadt beobachtet werden und glitzert gold - gelb im Meer. Passend zu der romantische Stimmung gibt es an Board ruhige Musik und ein Gläschen Wein, Champagner oder Orangensaft. Doch auch wer kein Fan von Bootsfahrten ist kann den Abend an der Strandpromenade genießen. Ich war nahezu jeden Abend dort, bummelte entlang der vielen kleinen Straßenstände, welche gebackenen Mais, Kuscheltiere, Souvenirs und Eis verkauften. Gegen Abend fühlt es sich so an, als würde die Stadt beginnen zu leben. Die Straßen sind lebhaft, es wird getanzt und gelacht. Wer es ruhiger mag, kann sich auf eine der vielen Liegen Strand legen oder in der Strandbar Finikoudes einen Cocktail trinken.

Auch die Restaurants füllen sich, aus vielen Bars kommt laute Musik. Besonders wenn man dem langen Weg parallel zum Meer hinter dem Hafen Kastell folgt kommt man nach einem 15 – 20 Minütigem Spaziergang an eine weitere kleine Strandpromenade, an welcher sich vermehrt Strandbars befinden. Der Spaziergang führt einen vorbei an vielen kleineren Restaurants und Cafes bis man an einen zweiten, kleineren Hafen gelangt. Dieser war noch vor ein paar Jahren ein kleiner Fischerhafen. Im Vergleich zur Marina in Larnaca ist dieser deutlich kleiner, auch die Boote sind weniger prunkvoll. Touristische Touren starten von hier aus nicht. Hinter dem Fischerhafen befindet sich der zweite große Strand der Stadt, der Kastella Beach. Er erstreckt sich bis zu den Zäunen des Flughafens. Bei einem Tag am Strand kann man die verschiedensten Airlines starten und landen sehen und ein wenig träumen. Tagsüber ist es in diesem Teil Larnakas ruhiger als am Finikoudes Beach, abends jedoch öffnen hier zahlreiche Bars, welche die Strandpromenade mit lauter Musik, zum Teil auch Live Musik in eine Party Meile verwandeln. Entlang der Promenade gibt es jedoch nicht nur Bars, sondern auch viele kleine Läden, die Eis, Crepes und Waffeln verkaufen.


Die Alternative für Mutige Abenteurer

Wer genug von Sightseeing an Land und Faulenzen am Strand hat, kann hier auch ein neues Abenteuer wagen. Für mich war es zumindest eine völlig neue Erfahrung. In Larnaka gibt es viele Tauchschulen, welche sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Tauchern die Möglichkeit geben, die Unterwasserwelt des Mittelmeeres zu erkunden.

Erfahrene Taucher können sogar Touren zum Wrack Zenobia unternehmen. Da ich zum ersten Mal getaucht bin, begann ich mit einer kleinen Einführung, in welcher mir die wichtigsten Basics beigebracht wurden: wichtige Kommunikationszeichen, Druckausgleich, die Funktionen der Tauchgeräte und und und… Für meinen ersten Tauchgang entschied ich mich für die Tauchschule Aquadream SCUBA Diving Academy. Nach einem freundlichen Empfang und netten Gesprächen fuhren wir mit dem Auto nach Protaras zum Strand Green Bay. Dieser Ort ist ideal für Anfänger. Es geht flach ins Wasser, die durchgeführten Tauchgänge sind höchstens 9 Meter tief und dauern nur knapp 40 Minuten. Unter Wasser bekommt man so einiges zu sehen: Schildkröten, Feuerfische, Korallen und Anemonen und viele andere kleine und bunte Fische, deren Namen ich leider nicht weiß. Auf 9 Metern Tiefe stehen Statuen, neben denen die Taucher posieren können.

Ayia Napa - die Perle der Ostküste

Bootstouren

Wenn ihr Larnaka ausgiebig erkundet habt, könnt ihr mit den Fernbussen leicht in die umliegenden Städte und Regionen gelangen. Nach Ayia Napa fährt der Bus gerade mal 45 Minuten. Ayia Napa ist ein typisches Urlaubsgebiet mit vielen Bars, Restaurants und Souvenir Läden. Am Hafen stehen einem viele verschiedene Schiffsausflüge zur Auswahl. Darunter ein Piraten Schiff, welches besonders bei Kindern sehr beliebt ist, eine Delfin Bootsfahrt und kleinere Boote namens Yellow Submarine oder Nemo Submarine, welche Schnorcheln, Tauchgänge und Höhlen Erkundung in der Nähren Umgebung anbieten. Wer lieber einen längeren Bootsausflug plant, sollte sich über Bootstouren nach Famagusta informieren. Mehrere Boote starten vormittags zwischen 10 und 11.30, um an der Küste Zyperns bis zur Buffer Zone heran zu fahren. Unterwegs erlebt man verschiedenste Highlights, wie die Love Bridge, verschiedene Höhlen, schwimmen und tauchen in der Blue Lagoon, das Kap Gkreko (der südöstlichste Punkt Europas) und schließlich einen Blick auf die Geisterstadt Varosha.

Ayia Napa zu Fuß

Doch auch zu Fuß an Land lässt sich die Küste entdecken. Direkt neben dem Hafen befindet sich der Karousos Beach, ein mit Sand aufgeschütteter Hotelstrand. Direkt nach dem Strand beginnen Felsklippen, auf denen ihr gut wandern könnt. So habt ihr einen anderen Blick auf die Höhlen und die Love Bridge.

Eine weitere Touristen Attraktion in dem touristischen Zentrum ist der Kaktus und Skulpturen Park im Osten. Ein wenig weiter oben gelegen kann man hier nicht nur allerhand Kunst und Vegetation betrachten, sondern genießt auch eine wunderschöne Aussicht auf die Küste und Ayia Napa selbst. Ein Besuch ist sehr lohnenswert, gerade weil der Eintritt völlig kostenfrei ist.

Am westlichen Rand der Stadt liegt der schönste und bekannteste Strand der Touristen Hochburg: Der Nissi Beach. Viele Urlaubeer aus Larnaca fahren mit dem Bus her, nur um hier entspannen zu können. Flaches Wasser, Sandstrand, verschiedene Beach Bars und Strahlend blaue Farben machen Nissi Beach zu einem Must See für alle Meer Liebhaber.

Unterwegs mit Quad, Buggy Moped

An fast jeder Ecke kann man sich in den touristischen Gebieten Quads oder Buggies ausleihen und die Insel auf eigene Faust erkunden. Alternativ bietet jeder Verleih auch geführte Touren an, welche jedoch im Verhältnis zu der Dauer ziemlich teuer sind. Günstiger kommt man, wenn man sich selbst ein Fahrzeug ausleiht. Für einen einfachen Buggy bezahlt man ungefähr für 24 Stunden um die 50 Euro. Zum fahren ist ein Führerschein nötig. Die meisten Verleihe geben einen Umkreis vor, in welchem gefahren werden darf. Dieser ist jedoch meistens ziemlich weiträumig, so dass viel von der Insel entdeckt werden kann. Wir haben und einen Buggy in Ayia Napa ausgeliehen und sind damit entlang der Küste bis nach Paralimni gefahren. Auf der Fahrt selbst hielten wir immer wieder an verschiedenen Orten an. Vorbei an einer natürlichen Steinbrücke, der blauen Lagune neben dem Cape Gkreko gelangten wir zu der kleinen Kirche Agioi Anargyroi direkt an den Klippen gebaut. Von hier führt eine Steintreppe bis zum Meer und direkt zu einer großen Steinhöhle, in welcher früher heimlich Kranke Patienten behandelt wurden. Heute ist diese Höhle ein beliebtes Ausflugsziel um zu baden oder von den Klippen knapp 10 Meter ins Mittelmeer zu springen. Ein paar hundert Meter entfernt befindet sich inmitten des Cape Gkreko National Forest Park eine kleine Stelle zum picknicken, von welcher aus viele Naturwanderpfade beginnen. Der Nationalpark zeichnet sich vor allem durch eine Vegetation aus kalabrischen Kiefern und phönizischem Wacholder aus. Auf der einer Wanderung auf dem dort beginnenden Aphrodite Naturpfad können Besucher nicht nur die atemberaubende Sicht auf kristallklares Wasser genießen, sondern auch allerhand heimische Tierarten entdecken.

Nächstes Ziel auf unserer Tour entlang der Küste ist das Touristenzentrum Protaras. Nach der Teilung Zyperns und dem damit verbundenen Untergang der Hotelanlagen in Varosha war dies lange Zeit der bedeutendste Urlaubsort der Insel. In Protaras findet man ähnlich wie in Ayia Napa viele touristische Geschäfte, Restaurants und viele kleine Badebuchten und Strände. Der bekannteste von ihnen ist der Fig Tree Bay, auf deutsch Feigen Strand.

Paralimni ist der letzte Ort vor der Grenze zu Nordzypern. Unter normalen Umständen könnte man im Norden der Stadt die Grenze passiere, dies war uns aufgrund von Corona leider nicht möglich. Dennoch hatten wir die Möglichkeit ein Stück entlang der Green Line zu spazieren und vom Strand aus die Ruinen von Varosha zu betrachten. Auf dem Rückweg wollten wir einen Abstecher zum Paralimni Lake machen, ebenfalls ein Salzsee. Dieser war jedoch komplett ausgetrocknet, er ist nur zwischen Oktober und März voll Wasser.

Zum Abschluss einer Entdeckungstour im Südosten der Insel ist ein Sonnenuntergang von Cape Gkreko. Parkt man direkt vor dem Aussichtshügel ist man in einer Stunde Fußmarsch oben angekommen und wird mit einer überwältigenden Aussicht belohnt. Von Einheimischen erhielten wir den Tipp, dass ein Sonnenaufgang von hier oben wohl noch schöner wäre.

Mr. Johns Green Line Tour – ein Highight für Geschichtsinteressierte

Überall in Ayia Napa und Umgebung findet man Werbung von Mr. John Touren. Aus diesem Grund entscheiden wir uns, die Tour mitzumachen und zu schauen, was dahinter steckt. Per Whatsapp oder über einen Anruf kann die Tour, welche fast täglich stattfindet gebucht werden. Alle nähren Infos über Startzeit und Treffpunkt erhaltet ihr ebenfalls auf diesem Weg. Mr. John ist ein älterer Herr, welcher in der heutigen Buffer Zone aufgewachsen ist und als Kind aus seiner Heimat vertrieben wurde. Er erzählt während der Tour seine Geschichte, zeigt Bilder seiner früheren Heimat und hält an vielen interessanten Orten entlang der Green Line.

Darunter auch ein Famagsta View Point in Paralimni, an welchem sich ein kleines Museum zur Geschichte der Buffer Zone befindet und ein Schild, auf welchem in großen Buchstaben „NO MANS LAND“ geschrieben steht. Vom View Point hat man einen guten Überblick über die UN Buffer Zone, sieht vereinzelt Militärfahrzeuge und in der Ferne die ehemaligen Hotels von Varosha. Mit einem Fernglas lässt sich sogar das Grundstück von Mr. John erkennen. Auf der Tour erfährt man, dass er sich nicht sehnlicher wünscht, wieder dahin zurück zu kehren. Die Tour und die Erzählweise des Fahrers ist sehe emotional und beruht größtenteils auf persönlichen Erlebnissen. Neben der Green Line führt die Tour auch durch eine britsiche Militärzone, zeigt ein verlassenes türkisches Dorf und würde bei geöffneten Grenzen auch auf der Nordseite Zyperns weiter gehen.


Nikosia - die letzte geteilte Hauptstadt Europas

Auch in die Hauptstadt der Insel gelangt man gut mit dem Fernbus ab Larnaka. Die Fahrt dauert ca eine Stunde. In Nikosia hält der Bus direkt im Zentrum neben der Stadtmauer. Diese stammt aus dem venezianischen Zeitalter und wurde sternförmig um den Kern der Stadt gebaut. Es lohnt sich, ein wenig entlang der Mauer zu bummeln. Der Weg führt euch vorbei am Rathaus, an der bekannten Einkaufsstraße Ledra, an zahlreichen Parks und Grünanlagen und am Befreiungsdenkmal im Süden der Stadt. Nicht weit vom Denkmal entfernt gelangt man zum Famagusta Gate, durch welches früher die Handelsstraße in die heute türkische Provinz Famagusta führte. Ein paar hundert Meter hinter dem Famagusta Gate wird der Weg plötzlich von Stacheldraht, Tonnen und Sandsäcken versperrt. Hier endet Südzypern und die Buffer Zone beginnt. Von hier aus kann man entlang der Green Line durch das Zentrum laufen. Überall entdeckt man Straßen, welche durch Zäune abrupt abgeschnitten werden. Gesäumt werden die Absperrungen mit Warntafeln und Verbotsschildern. Das Betreten ist strengstens verboten, ebenso wie fotografieren. Vereinzelt steht mit Graffiti an den Wänden „Your wall can not devide us“ geschrieben. Nahe der Ledra Straße sind sogar einige Übergange von Soldaten bewacht. Die bekannte Einkaufstraße wird durch einen Grenzübergang geteilt, über welchen man normalerweise in den türkischen Teil der Stadt gelangt. Wenige Meter entfernt befindet sich ein restaurant mit dem Namen „Checkpoint Charly“, welches an die Trennung Berlins erinnert. Ledra ist die wichtigste Straße zum bummeln und shoppen in der Stadt. Hier befinden sich alle wichtigen Schmuck und Kleidungsgeschäfte, aber auch viele schicke Restaurants.

Mittig hat man die Möglichkeit, vom Shacolas Tower einen Blick auf Nordzypern zu werfen. Vor der Öffnung der Grenzen war dies die einzige Möglichkeit, den anderen Teil der Stadt zu sehen. Im Tower erhält man durch einen Zeitstrahl, Erklärtafeln und einen kurzen Film einen kurzen Einblick in die bewegende Geschichte des Landes. Für diejenigen, denen dies an Geschichte und Kultur noch nicht reicht lohnt sich ein Besuch im Nationalmuseum von Zypern oder Leventis Munical Museum, in welchem der Eintritt kostenlos ist. Beide Museen sind unweit der Ledra Straße und gut zu Fuß zu erreichen. Bei einem Spaziergang weiter an der Greenline gelangt man nach ein paar Gehminuten zum historischen Paphos Gate, welches den gleichen Zweck hat wie das Famagusta Gate auf der gegenüberliegenden Seite. Nach dem Paphos Gate verlassen wir die Route der Green Line, denn links von uns erstreckt sich nun der Stadtpark in welchem man Kakteen, Palmen und verschiedenen Tiere bewundern kann. Größere Parks und Grünflächen sind vor allem im Süden der Stadt. Um diese ausgiebig zu erkunden lohnt es sich, ein Fahrrad auszuleihen.

Vom Busplatz im Zentrum fahren viele Busse zur Mall of Cyprus, eine kleine Shopping Mall in welcher es gerade bei den heißen Temperaturen des Sommers sehr angenehm ist. Auch der Fernbus nach Larnaka hält hier.

Wer länger als einen Tag in Nikosia verbringt, sollte abends unbedingt ein frisches selbstgebrautes Bier in der Microbrewery der Stadt trinken. Unweit der Ledra Street ist diese gut zu erreichen und abends einer der lebendigen Orte der Stadt. Auch die Einkaufsstraße lädt bis in die späten Abendstunden zum bummeln ein.

Limassol - Stadt der Moderne

Von vielen Urlaubern, die wir vor Ort trafen haben wir immer wieder gehört wir sollen unbedingt nach Limasol fahren, die Stadt sei so schön modern. Gesagt getan. Vom Finikoudes Beach in Laranaka ist man eine gute Stunde unterwegs. In Limasol angekommen waren wir jedoch ein wenig enttäuscht. Die Stadt hat eine wunderschön neu gemachte Promenade zu bieten, an welcher es sich lohnt entlang zu bummeln, auch der alte Hafen und die neu gebaute, luxeriöse Marina sind sehenswert, mehr hat die Stadt allerdings nicht zu bieten. Weiter im Zentrum findet man eine Einkaufsstraße, welche aber nicht weiter besonders ist. Auch die Strände von Limasol sind eher sehr klein und viel zu voll. Wir entscheiden uns daher, wieder einen Stadtpark zu besuchen, zu welchem man gelangt wenn man an der Strandpromenade entlang läuft. In diesem park befindet sich ein kleiner Zoo in den man für 5 Euro pro Person circa eine Stunde Zeit verbringen kann. Kurz vor dem Ende unseres Aufenthaltes entdeckten wir noch das mittelalterliche Museum der Stadt, gegenüber des neuen Hafens.

In meinen Recherchen hatte ich gelesen, dass sich unweit der Stadt ein archäologicher Park namens Korion befinden solle. Leider ist dieser von Limasol aus mit den öffneltichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Es empfiehlt sich daher selbst ein Auto auszuleihen oder eine geführte Tour zum Korion zu buchen.