Vom Fischerdorf zur größten Drehscheibe im mittleren Osten - Dubai: die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten

(Teil 2)



For once in my life, I've got nothing to lose
I've got rips in my jeans, I got holes in my shoes
For once in my life, there's a moment of truth
Under the skyline tonight, yeah I found it with you



                                                    - Skyline, Möwe


Sondertouren mit Big Bus

Nächtliches Sightseeing


Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Tour „ Dubai bei Nacht“. In knapp 3 Stunden geht es nach dem Sonnenuntergang mit dem Bus durch das unendlich scheinende Lichtermeer. Die Tour führt entlang aller drei Sighseeing Linien, welche auch am Tag besichtigt werden können, allerdings ohne Stopps. Der einzige Stopp wird bei der Wafi Mall eingelegt, um eine 15 minütige Lichtshow zu genießen. An vielen Stellen in der Stadt merkt man, wie Dubai zum Leben erwacht. Hat die Hitze erst einmal nachgelassen, trifft man unzählige Einheimische auf den Straßen. Besonders in der Nähe des Strandes und der Wafi Mall öffnen die ersten Nachtclubs, ihre Musik begleitet uns auf unserer abendlichen Tour.



Ausflug in die Hauptstadt der Emirate – einen Tag in Abu Dhabi


Früh gegen acht Uhr geht es los, der Big Bus sammelt uns an der Mall of the Emirates ein. Dann fahren wir 1,5 Stunden durch das Land in ein anderes Emirat. Beim verlassen der Stadt merke ich, wie die Häuser nach und nach kleiner und weniger werden, bis sich die Wolkenkratzer links und rechts der Straße irgendwann in eine unendlich weite Wüste verwandelt hat. Die nächsten Bilder, die wir sehen sind die der bekannten Ferrari World in Abu Dhabi. Hier haben wir die Wahl: entweder wir zahlen knapp 50 Euro pp zusätzlich und können weiter mit dem Big Bus eine Sighseeing Tour durch Abu Dhabi genießen oder wir steigen an der Mall of Abu Dhabi aus und erkunden die Stadt auf eigene Faust. Wir entschieden uns für letzteres. Allerdings stellte sich bald heraus, dass dies nicht die beste Idee war. Die Mall ist etwas abseits gelegen von den meisten sehenswerten Orten der Stadt. Nach ein paar Minuten Fußmarsch kamen wir dann trotzdem zur Strandpromenade von Abu Dhabi, oder auch Corniche Beach genannt. Trotz einem langen Spaziergang mir kurzem Badestopp am Strand gelang es uns nicht, weiter ins Zentrum zu kommen. So entschieden wir und schließlich lieber in der klimatisierten Mall bummeln zu gehen. Da Abu Dhabi jedoch so viele sehenswerte Sachen zu bieten hat, wie beispielsweise die wunderschöne Scheich Zayid Moschee, der Louvre Abu Dhabi, Ferrari World oder die bekannte Formel 1 Rennstrecke Yas Marina Circuit würde ich im Nachhinein jedem empfehlen, das Geld zu bezahlen und die Bus Tour mitzumachen. Dadurch dass man insgesamt nur sechs Stunden in der Stadt hat und die Mall nicht wie in Dubai an öffentliche Verkehrsmittel angebunden ist, schafft man es auf eigene Faust leider kaum, genug von der Stadt zu besichtigen. Allerdings finde ich, dass Abu Dhabi auch ein paar mehr Tage braucht oder sogar einen separaten Urlaub.

Für einen Tag in die Kulturhauptstadt des Landes – mit dem Big Bus nach Schardscha


Und schon wieder geht es in ein Emirat, diesmal aber eher in die östliche Richtung, nach Schardscha. Die Fahrt dorthin dauert nur eine halbe Stunde, der ganze Ausflug wird von Big Bus als Halbtagestour ausgeschrieben. 2014 wurde die Stadt zur Hauptstadt der islamischen Kultur gekürt. Auf den ersten Eindruck ist es hier im Vergleich zu Dubai sehr viel ruhiger. Es gibt weniger bis gar eine hohen Wolkenkratzer, weniger Luxus und auch weniger teure Malls und Einkaufsstraßen. Dennoch ist Schardscha im Wachstum, immer mehr Menschen ziehen her. Die meiste Zeit sitzt man bei der Tour leider im Bus und schaut sich die Stadt nur durch die Glasscheiben hindurch an. Auf der Fahrt sehen wir verschiedene Strände, ein Panorama auf den modernen Teil der Stadt, die Al Khan Halbinsel mit dem Sharjah Aquarium, welche eines der wenigen touristischen Gebiete der Stadt ist und sehr viele Moscheen. Dafür ist Schardscha sogar bekannt. Die berühmteste Kirche ist die osmanisch – türkische Mosche mit dem Namen „An Nur Moschee“.

Im Herzen der Stadt wird dann ein einstündiger Stopp eingelegt: wir befinden uns in der Heritage Area. Ähnlich wie in Dubai sind die die Gebäude hier traditionell mit Windtürmen. Besonders bekannt sind die überdachten Suqs im arabischen Stil. Unter Suqs kann man sich eine Art Markt vorstellen, auf welchem allerlei verschiedene Sachen angeboten werden. Von Kleidung über Werkzeuge bis hin zu Souveniers ist alles vorhanden. Im Vergleich zu Dubai hat Schardscha für Touristen eher weniger zu bieten. Ich finde den Ausflug dennoch schön, um eine andere Seite des Landes kennen zu lernen und durch Straßen zu schlendern, die nicht wie geleckt aussehen. Ein kleiner Spaziergang entlang des Dubai Creek ist eine entspannte Variante, die Stunde Freizeit in der Stadt zu verbringen. Kleine Fischerboote stehen an den Ufern, die Fischer liegen im Schatten und schlafen, die Sonne glitzert auf dem trüben Wasser.

Romantischer Sonnenuntergang in der Wüste – eine abendliche Fahrt in ein Wüstendorf


Von der Wafi Mall geht es jeden Nachmittag mit dem Bus in die Wüste, in ein kleines, schick hergerichtetes Dorf. Dort kann man Kamel reiten, zwischen Kerzen und arabischer Musik zu Abend essen oder sich auf einem Kissen in die Dünen setzten und der Sonne beim verschwinden zusehen. Insgesamt hat man 2 Stunden Zeit, die weite der Wüste und die Architektur des Dorfes zu erkunden. Nicht gerade lange, bei all den neuen und schönen Eindrücken, die auf einen eintreffen. Dennoch sehr empfehlenswert. Wer noch nicht genug von der Wüste hat, kann einen extra Ausflug buchen, welcher je nach Wunsch einen ganzen oder einen halben Tag dauern kann.

Sanddünen, so weit das Auge reicht – die Wüstensafari


Wer den Turbopass gekauft hat, hat eine Safari in die Wüste inklusive. Ansonsten können in den meisten Hotels oder auch bei Tripadvisor verschiedenste Touren gebucht werden. Am frühen Nachmittag werden wir am Hotel abgeholt und fahren auf der Autobahn aus der Stadt. Die Häuser verschwinden, die Dünen um uns herum wachsen. Nach nicht all zu langer Zeit verlassen wir die feste Straße und fahren mitten in die unendlichen Sanddünen hinein. Zu lauter Musik geht es auf und ab. Wir rutschen die Dünen seitlich hinunter und brauchen alle Kraft, sie wieder nach oben zu fahren. Ein tolles Erlebnis! Anschließend werden wir wieder in einem kleinen touristischen Dorf abgesetzt. Das Angebot hier: Kamel reiten, Quad fahren, Shisha rauchen, Schaukeln und natürlich nach Lust und Laune über den Sand laufen, springen und die Aussicht genießen. Zeit haben wir hier bis in die frühen Abendstunden. Nach dem Sonnenuntergang geht’s zum Buffet. Beim Essen und bei arabischer Musik können wir nun noch eine Show, die den Namen „Wie aus tausend und einer Nacht“ trägt anschauen. Dann geht es mit dem Jeep über wackelige Dünen wieder zurück in die leuchtende Stadt.

Einmal um die Welt – ein Tag im Global Village

Von Moskau bis nach Bangkok und dann weiter nach New York und das alles an einem Tag! Im Global Village in Dubai ist dies alltäglich. Es handelt sich hierbei um einen Shopping- und Entertainmentpark. Über 75 Länder können in insgesamt 30 Pavillons entdeckt werden. Ein bisschen erinnert mich die Stimmung hier an einen Jahrmarkt: es gibt verschiedenste Fahrgeschäfte, bunte Dekorationen wo man hinschaut und zu jedem Land schallt passende laute Musik aus den Boxen. Der Eintritt ist erstaunlich niedrig: 4 Euro pro Person zahlt man, dafür, dass man den ganzen Tag Spaß haben kann. Besondere Highlights sind das Taj Mahal aus Indien, der Big Ben aus London oder die Pyramiden aus Ägypten. Auf den Basar ähnlichen Shopping Straßen können Spezialitäten und Souvenirsachen aus aller Welt gekauft werden, seien es Gewürze aus dem Orient, Trommeln aus Afrika, Matroschkas aus Russland oder Buddah Figuren aus Thailand. Auch kulinarisch könnt ihr euch hier auf Weltreise begeben und die verschiedensten typischen Gerichte eines jeden Landes entdecken. In wunderschöner Kulisse hergerichtet findet ihr hier 23 Restaurants und unzählige Straßenstände, die nach asiatischem Vorbild Streetfood verkaufen. Macht euch bereit für unbekannte Speisen aus fernen Ländern und genießt es, euch durch die Welt zu kosten!

Als besondere Überraschung finden jeden Freitag Abend ab 21 Uhr verschiedenste LIVE Shown für die ganze Familie statt. Von Open Air über traditionell arabischen Bauchtänzen bis hin zu Zirkusvorstellungen könnt ihr euch hier alles anschauen.



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Außerhalb von Dubai: Tagesausflüge ins Umland

1. Al Ain


Unsere erste Tour führt uns in die Nähe der Landesgrenze zum Oman, in das Emirat Abu Dhabi, diesmal jedoch ohne den Big Bus. Die Tour haben wir separat bei viator.com gebucht. Sie führt uns in die grüne Lunge der Emirate, in die Oasenstadt Al Ain, welche den Beinamen „Gartenstadt des Arabischen Golfs“ trägt. Die Stadt ist sehr weitläufig und hat im Gegensatz zum Rest der Städte in den Emiraten kaum hohe Häuser. Sie ist also das perfekte Ausflugsziel, um einmal ein bisschen Landluft zu schnuppern und der Enge der Großstadt zu entfliehen. Außerdem gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe.

Auf unsrer 8 stündigen Tour fahren wir zunächst mit einem Kleinbus durch das Hadschar Gebirge. Eine ganz andere Seite des Landes, die ich bisher noch nicht kannte. Hohe, kahle Berge bis zum Horizont, kleine Berghütten ab und an neben der Straße und tiefe, steinige Schluchten. Schon allein die Fahrt ist ein Erlebnis für sich.

Doch auch als wir am Zielort ankommen, haben wir einiges zu staunen. Die Häuser und auch das Al Jahili Fort, welches und gleich am Eingang begrüßt sind aus Sandstein gebaut die Straßen sind mit Palmen gesäumt. Auf dem Programmpunkt stehen ein paar Sehenswürdigkeiten, unter anderem ein Besuch des Geburtsortes des ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, der Alte Palast von Scheich Zayid, das älteste Museum des Landes („Al Ain Nationalmuseum) und die geschützte Al Ain Oase. Anschließend haben wir die Möglichkeit, über einen Kamelmarkt zu schlendern.

Nach de Besuch von Al Ain erwartet uns allerdings noch ein weiteres Highlight: die heißen Quellen am Fuße des Berges Dschabal Hafit. Doch nicht nur die Quellen sind sehenswert, sondern auch die atemberaubende Aussicht über Al Ain, das Hadschar Gebirge und die Wüstenlandschaft.



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2. Strandparadies, Wüste und Berge erleben in Rash Al Khaimah


Rash Al Khaima ist die Hauptstadt des gleichnamigen 7. Emirates. Es ist besonders bekannt für seine wunderschönen, weitläufigen Strände und seine abwechslungsreiche Landschaft und gilt als ein absoluter Geheimtipp für die Urlaubsreise. Denn hier hat man alles an einem Fleck: Strand, Berge, Wüste und Kultur. An nicht so heißen Tagen kann man sogar eine abenteuerliche Wanderung ins Hadschar Gebirge unternehmen, denn aus der Start starten verschiedene Wanderwege mit unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit. Auch der höchste Berg der Emirate, der Jebel Jais befindet sich in diesem Emirat und kann bestaunt werden. Neben den vielen Wegen, das Gebirge zu erkunden gibt es hier jedoch auch noch eine andere Besonderheit: Mangrovenbäume, welche in geschützten Lagunen wachsen, zwei archäologische Parks im Norden der Stadt und eine einzigartige Terrakottawüste, welche ein wunderbares Fotomotiv bietet. Ist es zu heiß für Sighseeing oder sonstige Unternehmungen gibt es nichts schöneres, als an den Strand zu gehen. Breite, feine goldene Sandstrände gibt es hier zur Genüge. Da die Strände hier viel weitläufiger sind als in Dubai hat man eine bessere Chance auf einen Schattigen Platz und einen Platz abseits der Menschen Masse. Die perfekte Möglichkeit, um vom Alltag zu entspannen.

3. Tagesausflug in den Oman


Unseren letzten Tag verbrachten wir im Nachbarland Oman. Früh um 6 Uhr ging es mit einem Kleinbus durch das Hadschar Gebirge bis nach Musandam, einem kleinen Fischerdorf direkt am persischen Golf. Die Landschaft hier ist einmalig. Die hohen grau braunen Berge gehen direkt ins tiefblaue Meer über. Zwischendurch kleine, einsame Strandbuchten und kleine Hafen mit Fischerbooten. Mit einem solchen Boot geht es für uns nun weiter. Wir fahren entlang der Küste, haben die ganze Zeit eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und auf die Berge und halten gelegentlich an zum tauchen und schnorcheln. Ich war überrascht, was wir hier alles zu sehen bekommen: der persische Golf ist voll mit kleinen bunten Fischen, Anemonen und Seeigeln. Zum Schluss sehen wir sogar kleine blaue fliegende Fische. Bei einer längeren Pause gibt es auf dem Schiff Mittagessen und die Möglichkeit, mit einem Bananen Boot einen kurzen Adrenalin Kick zu erleben. Bevor es die Küste wieder zurück nach Musandam geht, könne wir mit einem Speed Boot ein paar Höhlen besichtigen. Ein wunderschöner, energiegeladener Abschluss von einem unvergesslichen Tag auf dem persischen Golf. Als das Schiff wieder im Hafen einfährt ist es schon später Nachmittag. Die Straßen des kleinen Örtchens füllen sich langsam, denn im Hafen öffnet gleich ein Fischmarkt. Fisch an Fisch, sogar Haie und Krabben liegen hier frei auf kühlendem Eis. Wie Touristen in einer Shopping Mall schlendern die Einheimischen an den Tischen vorbei. Auch wir riskieren einen kurzen Blick.

In Dubai wieder angekommen ist es schon dunkel. Unser letzter Abend in der Stadt bricht an, an dem wir leider nicht mehr viel machen können.

Mit Emirates, der Fluggesellschaft mit Sitz in Dubai geht es am nächsten Morgen zurück in die Heimat. Beim Blick aus dem Flugzeugfenster noch einmal ein unvergessliches Panorama: das tiefblaue Meer, die aufgeschütteten Inseln, die glitzernden Hochhäuser am Horizont. Dubai, du wunderbare Stadt!