Eintrag 3: Warum der Name "Morgen am Meer"?


„It ́s never to late to be who you wanna be, to say what you wanna say.It ́s never to late to leave if you wanna leave or to stay if you wanna stay...“

                                                        - Lana Del Rey, Summer Bummer

Schon immer habe ich schon Pläne geschmiedet, wie und wo ich später einmal wohnen und leben möchte. Ich hatte die unterschiedlichsten Vorstellungen. Angefangen davon, dass ich als Kind gern Astronautin werden wollte und am liebsten im Weltall gewohnt hätte. Inspiriert wurde ich dazu übrigens von der Wohnung im All von Nintendo Spiel „Nintendogs“. Das dieser Traum jedoch sehr unrealistisch war merkte ich spätestens im Physikunterricht, als ich so gar nichts mehr verstand. Mit der Zeit entwickelte ich dann die Idee Tierarzt zu werden und auf einem riesengroßen Bauernhof auf dem Land zu wohnen. Ich malte so viele verschiedene Grundrisse, richtete mir in Gedanken die Häuser ein und legte sogar schon fest, welche Tiere ich haben wollte. Im Vergleich zu meinem Kindheitstraum ist das bei weitem realistischer. Bis ich dann glaube ich in der Pubertät feststellte, dass ich es gar nicht mehr cool fand, auf dem Land zu wohnen. Ich bin selbst auf dem Dorf aufgewachsen, oder besser gesagt sogar zwischen zwei Dörfern, umgeben von Feldern, Wald und Wiesen.

Bis dahin hat es mir auch immer super gefallen. Ausreichend Platz im Garten für alle Möglichen Spielsachen, im Wald und auf den Feldern gab es immer etwas zu entdecken und im Sommer und Herbst konnte ich mich durch sämtliche Obstbäume und Gemüsesorten essen. Außerdem wohnten wir nicht weit von einem See entfernt, so dass ich im Sommer fast jeden Tag baden gehen konnte. Aber irgendwann war das alles, nicht mehr schön. All die schönen Kindheitserinnerungen vom spielen im Wald, vom tollen auf den Wiesen und von Sommerabenden am See erschienen mir plötzlich nur noch nervig. Die nächste Stadt zum shoppen war weit weg, der Bus mit dem ich zur Schule musste hielt zu weit weg, weshalb ich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Haltestelle fahren musste und um meine Freunde aus der Schule treffen zu können musste jemand Zeit haben um mich zu fahren. An manchen Tagen, an denen ich alleine zuhause war, war es für mich das schlimmste, dass der Lieferdienst nicht zu mir lieferte, außer ich bestelle etwas für mehr als 30 Euro. Alleine. Damit war die Idee mit dem Bauernhof ziemlich schnell erledigt.

Auch Tierarzt wollte ich spätestens ab dem Zeitpunkt nicht mehr werden, ab dem ich eine unheimliche Angst vor Hunden entwickelte und mich keinem Hund mehr nähern wollte. Ich weiß gar nicht mehr, was ich mir danach für ein Leben vorstellte. Ich hatte noch sehr viele weitere Ideen. Beispielsweise wollte ich auf eine Berghütte in den Alpen ziehen, weil die immer so einen schönen Balkon hatten, ich wollte mir eine Wohnung in der Stadt mit einem großen Erker holen, den ich dann komplett auspolstern und kuschelig gestalten kann und ich wollte auch schon mal nur in einem Wohnwagen wohnen, und damit durch die Welt reisen. Letzteres finde ich immernoch spannend, nur nicht auf Dauer.Die wohl außergewöhnlichste Idee hatte ich in der 10. Klasse, als ich mit meinem Papa in Kuba im Urlaub war, dort einen tollen Kubaner kennen lernte und am liebsten nie wieder nach Hause fliegen wollte. Ich schmiedete Pläne eine Strandbar zu eröffnen und Döner zu verkaufen. Die Idee bekam ich, weil Kuba das erste von mir besuchte Land war, in dem es keinen Döner gab. Diese Marktlücke wollte ich schließen. Ich muss sagen, ein bisschen mag ich den Gedanken immer noch, vor allem das Arbeiten direkt am Strand in der Karibik.

All diese Ideen, die ich erst jahrelang gut fand und sie dann letztendlich doch wieder verwarf, brachten mich schließlich dazu nichts mehr genau zu planen, sondern einfach so zu leben, wie ich es gerade für richtig und möglich hielt. Ich versuche mir, auch wenn es vielleicht von vielen als falsch erachtet wird, keine großen Pläne für meine zukünftige Wohn- und Arbeitssituation zu machen, da sich alles vom einen auf den anderen Tag ändern könnte. Mittlerweile habe ich nur noch ein Ziel, und das schon seit Jahren: Irgendwann einmal so frei zu sein,

 dass ich mir vornehmen kann, morgen ans Meer zu fahren und dies auch tue.

Ich möchte die Freiheit haben, immer wenn ich Lust habe, an die Orte zu reisen, nach denen ich gerade Sehnsucht habe. Ich möchte meiner inneren Sehnsucht folgen können und dann zum Meer fahren können, wenn ich es für richtig halte. Ans Meer, welches für mich mit seiner unendlichen Weite der Inbegriff von Freiheit ist. Wann immer ich am Meer bin, bin ich glücklich und aufgeregt wie ein kleines Kind und ich denke, dass es vielen genauso geht, wie mir. Ich nehme mir fest vor, auf dieses Leben hinzuarbeiten. Ich nehme mir fest vor, irgendwann sagen zu können „ich fahre morgen ans Meer“ und tatsächlich aufzubrechen. An so vielen Tagen wünsche ich mir nichts mehr, als es einfach zu machen. Einfach den Mut zu haben, loslassen zu können. Vielleicht habe ich auch eines Tages das Glück, irgendwo an irgendeinem Meer wohnen zu können, vom meinem Fenster aus die Wellen beobachten zu können und diesen Ort „Zu Hause“ zu nennen. Eigentlich bin ich nur einen Schritt von genau diesem Leben entfernt, aber genau dies ist das schwerste: Ich muss von allem hier loslassen. Ich möchte mit diesem Blog alle Leute ermutigen, an ihren Träumen zu arbeiten, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Ich habe mir fest vorgenommen, daran zu glauben, dass alle Träume war werden können, wenn man nur den Mut entwickelt, tatsächlich Dinge im Leben zu verändern.