Eintrag 2: Campen im Wohnzimmer


„Und hier ist immer alles leicht und schwer zugleich, zur selben Zeit sind wir wohl arm und auch sehr reich. Und alles immer tief und doch so seicht…“

                                                                      - Felix Meyer, Bisher noch unerreicht


Eigentlich hatte ich gemeinsam mit meinem Freund für die letzte Woche im März eine Reise nach Malta geplant. Ich konnte es kaum erwarten, endlich mal wieder unterwegs zu sein, mit meinen viel zu vollen Koffern im Zug Richtung Flughafen zu sitzen und das Gefühl, wenn man auf den Aufruf zum Boarding wartet zu erleben. Das letzte mal, als ich in den Urlaub geflogen bin ist immerhin schon über ein halbes Jahr her. Das mag jetzt erst einmal nicht so lange klingen, aber es ist ausreichend Zeit, in welcher sich genügend Fernweh entwickelt hat. Ungefähr drei Wochen, bevor es dann endlich losgehen sollte, veränderte sich die Situation aber fast täglich. Immer mehr Grenzen wurden geschlossen, Einreiseverbote ausgesprochen oder Zeiten in Quarantäne verordnet. Anfangs sah ich das ganze noch positiv unter dem Punkt, dass in Malta doch bis jetzt noch kein Krankheitsfall bekannt ist und dass unser Reiseveranstalter uns auch versicherte, dass die Reise auf jeden Fall stattfindet. Ich begann also weiterhin, unseren Urlaub zu planen, und schreib mir Städte und Must Do´s auf, die ich in den zehn Tagen unbedingt sehen wollte. Sogar die Liste, welche Klamotten ich mitnehmen möchte, hatte ich schon fast fertig. Dann kam die ernüchternde Nachricht: Jeder Deutsche der in Malta einreisen möchte, muss sich zwei Wochen in Quarantäne begeben. Na toll. Damit war dann wohl klar, dass dieser Urlaub nicht in Malta stattfinden würde. Ich versuchte trotzdem optimistisch zu bleiben und entschloss, einfach an dem Tag, an dem wir fliegen wollten auf den nächstgelegenen Flughafen zu fahren und den nächstbesten Flieger, der noch frei war, zu nehmen. Ein Abenteuer, dass ich schon immer mal machen wollte. Aus dieser Idee wurde jedoch vorläufig erst einmal nichts, als bei uns die Ausgangsbeschränkung verhängt und fast alle Flüge gestrichen wurden. Nun stellte sich mit die Frage, was ich mit der ganzen freien Zeit anfange. Der Start des neuen Semesters auf Mai verschoben, fast alle Flüge wurden gestrichen, die Grenzen zu den Nachbarländern sind geschlossen und die Ausgangsbeschränkung macht einen Urlaub innerhalb Deutschlands auch nicht möglich. Ich begann also mir zu überlegen, wie ich das Urlaubsfeeling zu mir nach Hause holen könnte. Da ich dem Frühling zur Zeit größtenteils leider nur vom Fenster aus zuschauen kann, habe ich mir fünf Ideen überlegt, wie ich mir die Zeit zuhause so schön wie möglich gestalten kann.

Idee 1: Tourist in der eigenen Stadt werden

Ich wohne in einer Umgebung mit vielen Wäldern und Feldern, mit zwei Seen fast vor meiner Haustür und auch sonst genügend Natur, um einiges entdecken zu können. Ich schaute also erst einmal im Internet nach, was auf der Homepage meiner Stadt Touristen empfohlen wurde. Dazu zählt ganz klar der Besuch der beiden Seen. Ich nahm mir also vor, um beide Seen zu wandern und mich bei schönem Wetter einfach an den Strand in die Sonne zu legen und die Wärme zu genießen. Und ich muss sagen, das fühlt sich schon verdammt doll nach Urlaub an.

Auch die vielen Waldwege nutze ich, für verschiedene Fahrradtouren.

Im Wald, zwischen den umliegenden Feldern und Wiesen sind auch genügend Wanderwege und Wanderrouten ausgeschildert, für die ich endlich einmal Zeit habe, sie auszuprobieren. Ich nehme mir auch vor, einfach einmal neue Wege zu gehen, die mir sonst noch nicht aufgefallen sind. Vielleicht werde ich auch einfach mal abseits der großen Wanderwege, quer über die umliegenden Felder laufen und schauen, wo ich raus komme. Gerade zu dieser Jahreszeit finde ich es spannend, immer wieder den gleichen Weg durch den Wald zu gehen. Da gerade alles anfängt aufzublühen, grün zu werden oder auch schon wieder zu verblühen, sieht der gleiche Weg fast jeden Tag anders aus. Dadurch gelingt es mir auch in meiner Heimat, jeden Tag neue Sachen zu entdecken.


Idee 2: Die eigene Wohnung/ das eigene Haus umgestalten

Nun ist das sicher nicht die erste Idee, die einem einfällt, wenn man über Urlaubsfeeling spricht, denn umräumen bedeutet ja erst einmal das Gegenteil von Urlaub: Arbeit. Jedoch finde ich, dass durch Veränderungen in den eigenen vier Wänden und sei es auch nur eine neue Dekoration, fühlt sich das wohnen im eigenen Zuhause die ersten paar Tage wieder neu, aufregend und erfrischend an. Ein bisschen erinnert es mich immer an die Ankunftszeit im Hotel oder der Ferienwohnung, in welcher die neue Unterkunft erst einmal weitestgehend unbekannt ist. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, ein paar Ideen für jedes Zimmer zu sammeln, wie ich die Möbel umstellen und vielleicht auch die Wände neu streichen könnte. Auch über neue und selbst gemachte Osterdekoration habe ich mir Gedanken gemacht. Dadurch habe ich auf jeden Fall viel zu tun und zu planen, aber auch hinterher das tolle Gefühl eines Tapetenwechsels.

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Idee 3: Vergangene Reisen revue passieren lassen

Umgesetzt werden kann dies auf eine sehr vielfältige und sicher auch individuelle Art und Weise. Wichtig ist es aber, sich auf seine Erinnerungen und Gefühle, die man mit dem jeweiligen Urlaub verbindet einzulassen und zu nutzen. Ich habe mir zu meinen liebsten Reisen eine kleine Dia Show mit den schönsten Bildern auf dem Handy zusammen gestellt, welche ich dann auf den Fernseher oder auf eine Leinwand werfen werde. Um das ganze ein bisschen aufzuwerten und mehr Urlaubsfeeling aufzubauen kann ich es nur empfehlen, auch die unmittelbare Umgebung der gezeigten Reise anzupassen. Dazu könnte zählen, dass man Landestypische Musik im Hintergrund laufen lässt. Oder man erinnert sich an ein Gericht, welches man in dem Urlaub besonders gern gegessen hat und kocht oder bäckt dieses. Wenn man viel Lust und Zeit hat, kann man auch ein ganzes Menü zusammenstellen. Weiterhin kann man sich mit der Kleidung anpassen und sich ein bisschen zurecht machen. Besonders schön empfinde ich es, wenn man sich überlegt, was es sonst so für Besonderheiten in dem jeweiligen Land gibt, und wie man diese vielleicht mit einfließen lassen kann. Ich denke beispielsweise an eine Reise in den arabischen Raum. Dort war es üblich, in einheimischen Restaurants auf dem Boden zu essen.

Eine andere Idee, welche ich auch mit zu diesem Punkt zählen würde, wäre das campen im eigenen Wohnzimmer, im Garten, oder sonst irgendwo in der eigenen Wohnung. Das perfekte Camping Gefühl bekommt ihr, wenn ihr erst gemeinsam das Zelt aufbaut, es einrichtet und euch an eure Rituale beim campen erinnert. Solltet ihr keine haben, könnt ihr euch gemeinsam überlegen, was zu einem richtigen Camping Urlaub alles dazu gehört. Meiner Meinung nach ist das auf jeden Fall ein Lagerfeuer. Dieses könnte zum Beispiel auf ein Tablet oder Computer projiziert werden, ebenso wie typische Geräusche beim campen wie das zirpen der Grillen.

Idee 4: Sich auf virtuelle Reisen begeben

Auch virtuelle kann man die Welt entdecken. So schön und erfüllend wie tatsächliches Reisen ist dies natürlich nicht, aber immerhin kann man so neue Orte und Gegenden anschauen oder sich an bereits bekannte Urlaubsziele begeben und Erinnerungen wecken. Die Seite Urlaubspiraten bietet dazu schöne Ideen an, wie beispielsweise eine Safari durch Afrika oder einen Roadtrip quer durch die USA. Ich habe die Reisen selbst noch nicht ausprobiert, werde es aber in den nächsten Tagen tun. Zusätzlich kann man die Seite nutzen, und sich ein paar preiswerte Deals für den nächsten Urlaub anschauen oder sich von ein paar Reisen und Zielen inspirieren lassen.

Schaut vorbei: https://www.urlaubspiraten.de/

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Idee 5: Den nächsten Urlaub planen

Am besten ist doch immer das Gefühl, wenn man etwas hat, worauf man sich freuen kann. Ich nutze die Zeit jetzt, um meinen Sommerurlaub zu planen um so wieder eine Reise zu haben, auf die ich quasi hinarbeiten kann. Ich liebe es, mir zu überlegen, auf welches Land und auf welche Kultur ich als nächstes Lust habe. Dann schaue ich schon einmal von welchem Flughafen man am billigsten und besten starten kann oder überlege mir im Urlaubsland Ziele welche ich besuchen möchte. Bei einer selbst gewählten Rundreise macht sich das Planen natürlich am besten, da man so zusätzlich zu Flug und Sehenswürdigkeiten sich eine Route, Unterkünfte und Transportmöglichkeiten heraus suchen kann.

Ich hoffe ein paar dieser Ideen können euch helfen, die Zeit so gut es geht zu überstehen. Meiner Meinung nach ist es immer hilfreich, nach vorn zu schauen, vom nächsten Urlaub zu träumen und sich darauf vorzubereiten, bald wieder die Welt kennen zu lernen! Ich freue mich auch Tipps und Ideen von euch zu bekommen. Bis Bald!