Monaco -

zu Besuch im zweitkleinsten Staat der Welt

Listen all, that coolin' breeze. The birds singin' in the swayin' trees yeah, Dem a splashin' in the crashin' sea
It's the Sounds of Summer
Girls laughin' in the evening sun. Party hoppin' when the day is done yeah, Listen all, come everyone
It's the Sounds of Summer


- Sounds of Summer, The Movement

Bekannt ist das kleine Fürstentum vor allem durch die Formel 1, genauer gesagt durch die berühmte Kurve „Fairmont“. Hier in dem kleinen Stadtstaat an der Cote dÀzure, wo ein Hotelzimmer pro Nacht an die tausend Euro kosten kann, wo Luxus und Reichtum keine Grenzen kennen und wo die Bevölkerungsdichte auf der ganzen Welt am höchsten ist, scheint das Leben anders zu laufen. Ich hatte mir vor unserem Besuch im Fürstentum die wildesten Fantasien und Bilder darüber ausgemalt, wie es dort wohl sein würde. Und trotz der anfänglichen Normalität, die uns empfing, als wir die Bahnstation Monte Carlo verließen, war die Atmosphäre anders. Schon aus dem Zug von Weitem war Monaco in seiner Pracht zu erkennen. Hochhäuser über Hochhäuser, dicht an dicht, die den steilen Hang hinauf kletterten. Man sagt, hier wohnen die Reichen und Schönen. Darauf achtete ich ganz genau. Wie sehen die Menschen aus, die sich ein Leben hier leisten können? Besonders fasziniert bin ich vom Kleidungsstil der meisten Frauen hier. Ganz anders als im 40 Kilometer entfernten Sanremo in Italien, aus welchem wir kommen. Schlicht und elegant, von allen möglichen Luxusmarken, die man sich vorstellen kann. Und auch, wenn dieser Lebensstil nichts für mich ist, fühlte es sich toll an, für einen Tag Teil dieser Welt zu sein. Für einen Tag durch die sauberen Straßen zu schlendern, in einem kleinen Cafe ein überteuertes Mittag zu essen und auf das leuchtend blaue Meer zu blicken.


Nach unserem Besuch oft die Frage: Lohnt es sich? Ist Monaco wirklich sehenswert oder doch mehr Schein als Sein? Ich für meinen Teil kann nur mit einem kräftigen „Ja“ antworten. Aus meiner Sicht muss man Monaco erleben. Man muss es fühlen, riechen, schmecken. Jedoch muss ich zugeben, dass ich auch nicht unbedingt länger als zwei Tage in dem kleinen Stadtstaat verbringen wollen würde. Zum einen, da alle Sehenswürdigkeiten an einem Tag besucht werden können, zum anderen aber natürlich auch des Geldes wegen. Dazu sei zu sagen, dass Monaco vor allem in die Kategorie Städtetrip einzuorden ist. Natur und Erholung gibt es nicht bzw. nur sehr wenig. Für einen Badeurlaub ist das Fürstentum auch eher ungeeignet, und das trotz des einladend aussehenden Wassers. Es gibt östlich von Monte Carlo einen kleinen Stadtstrand, welcher während unseres Besuches allerdings aufgrund von Bauarbeiten geschlossen war.


Wissenswertes über den kleinen Stadtstaat


Wie bereits geschrieben handelt es sich bei Monaco um ein Fürstentum, welches vom aktuellen Oberhaupt Albert II Grimaldi regiert wird. Die Familie Grimaldi ist ein Adelsgeschlecht, welches seit 1297 fast durchgängig die Herrschaft über Monaco übernahm. In diesem Jahr eroberten Soldaten, welche sich als Mönche verkleidet hatten das Gebiet des jetzigen Stadtstaates. Der Name des Landes ist somit eng mit der Geschichte verwoben: Monaco ist nämlich das italienische Wort für Mönch. Seit 1861 besteht zwischen Monaco und seinem Nachbar Frankreich ein Vertrag, welcher bestätigt, dass Monaco ein eigenes Land ist.

Das Klima ist ganzjährig angenehm mit milden Wintern und warmen Sommern. Das Fürstentum ist Teil der französischen Rivera und den des Gebietes der Seealpen.


Das Fürstentum teilt sich in sechs Stadtteile, welche alle verschiedene Facetten des Landes zeigen:

- Monaco Ville mit der Altstadt und dem historischen Herz Monacos,

- das grüne Viertel Fontvieille mit vielen Gärten und Grünanlagen,

- Condamine mit dem historischen Marktplatz, hier befand sich lange Zeit der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens,

- Les Moneghetti, das westlich gelegen Tor zum Fürstentum

- La Rousse bildet die Ostgrenze des Landes mit großen Wohngebieten

- Larvotto ist auch bekannt als das Strandviertel, da sich hier der Stadtstrand befindet


Die Einwohner Monacos bezeichnet man als Monogassen. Für sie gilt eine Besonderheit, welche auf der Welt einmalig ist. Sie werden in drei Gruppen unterteilt: die gebürtigen Monigassen, welche das Recht auf eine staatliche Wohnung haben, Landeskinder, welche nicht nicht die monogassische Staatsbürgerschaft besitzen und wohlhabende Ausländer.

Die Amtssprache ist Französisch, jedoch sprechen viele Monogassen eher einen einheimischen Dialekt. Dieser ist enger mit dem italienischen als dem französischen verwandt.

Ebenfalls interessant finde ich die Frage, wie Monaco es schaffte, so wohlhabend zu werden. Im 19. Jahrhundert eröffnete hier das erste Casino, in welchem um viel Geld gespielt werden konnte. Im Rest Europas war dies zu jener Zeit noch verboten. Durch die Einnahmen des Casinos verdiente der Staat soviel, dass die dort lebenden Menschen keine Steuern mehr zahlen mussten.


Anreise

Einen eigenen Flughafen besitzt das Fürstentum nicht. Jedoch ist es gut über den 30 Kilometer entfernten Flughafen in Nizza zu erreichen. In Monaco gibt es nur eine einzige unterirdische Bahnstation, welche den Namen Monte Carlo trägt. Züge, welche hier halten verkehren zwischen Nizza und dem italienischen Ventimiglia.


Sehenswertes in Monaco

1. Formel 1 Rennstrecke mit Meerblick

Wie bereits zu Beginn erwähnt, trug vor allem die Formel 1 Rennstrecke zur Bekanntheit Monacos bei. Diese ist einzigartig. Sie zieht sich entlang der Küste und durch einen Tunnel durch die halbe Stadt und gilt als eine der Top Sehenswürdigkeiten. Finden gerade keine Rennen statt, wird ein Großteil der Strecke als normal befahrbare Straße genutzt, so auch die Fairmont Hairpin, welche den Beinamen „The Worlds most famous Bend“ trägt. Einige Abschnitte, besonders die um das Hafenbecken herum, können zu Fuß direkt auf der Fahrbahn abgelaufen werden. Sonst verläuft meist ein Fußweg parallel zur Rennstrecke. Besonders ist diese nicht nur aufgrund der Weltbekannten Kurve, sondern auch wegen der schönen Aussichten. Zum einen sieht man von einer kleinen Erhöhung den darunterliegenden Hafen und das blaue Meer, zum anderen geht die Route vorbei an Hochhäusern, dem Casino und der Innenstadt.

Das diesjährige Formel 1 Rennen in Monaco fand bereits Ende Mai statt. Die Stadtbild ist jedoch ganzjährig geprägt von Zuschauerbühnen um den Hafen und entlang der gesamten Strecke. Zuschauen auf den dortigen Tribühnen ist jedoch sehr teuer. An die 5000 Euro kostet ein Ticket für einen Tag. Alternativ werben jedoch viele Hotels damit, das Rennen einfach bequem vom Balkon aus zu betrachten. Denn die Fahrt geht vorbei an vielen Hochpreisigen Hotels. Besonders bekannt ist das gleichnamige Hotel direkt an der Kurve Fairmont.

Zu beachten ist jedoch, dass das Essen in Restaurants und Cafes während der Formel 1 Tage und vermutlich auch während vieler anderer Rennen für Besucher ohne einen Pass aus Monaco verboten ist. Für diese Zeit gilt: nur zum mitnehmen.

2. Das berühmte Casino Monte-Carlo

Auf jeden Fall einen Besuch wert ist auch das Gebäude, welchem der Staat seinen Reichtum verdankt: das Casino Monte-Carlo mit seinem Motto „Die Kunst des Spiels, das Spiel der Kunst“. Es thront auf einer kleinen Anhöhe neben dem Hafen und unweit der Fairmont Kurve direkt an der Rennstrecke. Das Gebäude sticht in seiner Pracht und seinem architektonischen Stil aus der Belle Epoche aus dem Häusermeer hervor. Umgeben von großen Plätzen mit viel Grün und einem überdimensional großen Schachbrett mit Figuren, die so groß sind wie ich, ist es bereits von außen ein einmaliges Erlebnis. Wir waren nicht im Inneren, jedoch habe ich umgehört, wie ich mir das Innere vorstellen kann. Die Inneneinrichtung scheint wie der Rest Monacos: prunkvoll, luxuriös und dennoch dezent. Eingerichtet mit teuren Sesseln und Kronleuchtern aus Kristallglas in noblen geräumigen Sälen bieten eine Bond ähnliche Atmosphäre.

Die echten Zocker trifft man hier jedoch erst gegen Abend an. Bei unserem Besuch um die Mittagszeit tümmelten sich vorwiegend Touristen um das Casino.

3. Der Port Hercule

Neben der Rennstrecke und dem Casino wird das Stadtbild ebenfalls massiv von den zwei großen Hafenbecken geprägt. Der größere der beide ist der Port Hercule im Stadtbezirk La Condamine, welcher Platz für 700 Schiffe bietet. Hier liegen die luxuriösesten Yachten, die man sich nur vorstellen kann. Am Nachmittag und am Abend ist es rund um den Hafen belebt. Viele stechen zu einer kleinen Fahrt in den Sonnenuntergang in See, manche treffen sich auf den großen Schiffen in teuren Kleidern für eine tolle Party und wieder andere schlendern am Ufer entlang und bestaunen und fotografieren die mächtigen Yachten. Der Hafen von Monte-Carlo ist leider nicht so schön zugänglich, wie ich es mir erhofft hatte. Die Rennstrecke führt nämlich genau hier entlang. Zwischen dem Meer und der Straße befindet sich nur ein kleiner, separat abgesperrter Streifen, welcher wahrscheinlich nur von Yacht Inhabern betreten werden darf.

4. Der Port Fontvieille

Ruhiger, weniger luxuriös und besser zugänglich ist stattdessen der kleinere Hafen, der Port de Fontvieille, welcher zunächst nur vom höher gelegenen Palast des Fürsten und der Altstadt sichtbar ist. Um zum Hafen zu kommen, muss man um den Felsen le Rocher herumlaufen bzw. fahren. In der Gegend um den Port Fontvieille ist es weniger belebt. Hier scheint eher eine Wohngegend zu sein.

5. Rue Princesse Caroline

Unweit des Hafens Hercule liegt die beliebte Straße der Prinzessin Caroline. Sie ist sehr beliebt und wohl die bekannteste Straße des Fürstentums. Viele Fußgänger bummeln an den Schaufenstern entlang und lassen sich in einem der noblen und kleinen Straßencafes nieder. Perfekt für eine kleine Stärkung, bevor es hinauf auf den Fürstenfelsen geht!

6. Der Wohnsitz des Staatsoberhaupts

Hoch oben auf dem Felsen le Rocher, welcher sich im Stadtteil Monaco – Ville befindet, thront der stattliche Palast und die offizielle Residenz der Familie Grimaldi, namens „Le Palais Princier“. Er blickt auf eine lange Geschichte zurück, in welcher er mehrfach umgebaut und vergrößert wurde. Das große Hauptportal wurde im barocken Stil erbaut und wird von einem Wappen der Familie geschmückt. Insgesamt werden in dem Fürstenpalast Stilrichtungen verschiedener Epochen vom Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert hinein miteinander vereint. Einige Teile der Anlage sind sogar für Besucher zugänglich. Beispielsweise befindet sich im linken vorderen Teil des Palastes ein Museum über die Ära Napoleons. Darüber hinaus können auch verschiedene Zimmer, wie der Rote Salon, das York Zimmer oder der Thronsaal bestaunt werden.


8. Notre – Dame

In der Altstadt liegen neben dem Palast auch zwei andere Sehenswürdigkeiten. Zum einen die Hauptkirche des Fürstentums Notre Dame, in welcher der der Erzbischof sitzt und in welcher die Gräber der Familie Grimaldi untergebracht sind.


7. Die Altstadt

Der Palast der Fürstenfamilie befindet sich im Stadtteil Monaco-Ville, der Altstadt Monacos. Auch diese kann sich sehen lassen. Nicht nur der bezaubernde Ausblick auf das Fürstentum und die Häfen zu beiden Seiten lassen mein Herz höher schlagen, sondern auch die beeindruckenden schmalen Gassen. Gesäumt werden sie von Häusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, welche alle im selben hellen Lachston gestrichen sind. Inmitten der Gassen versteckten sich an jeder Ecke kleine Souvenirshops, Straßencafes und kleine Restaurants.


9. Das Ozeangeografische Museum

Zum anderen liegt hier das Ozeangeografische Museum. Der Weg dorthin gesäumt von einer wunderschönen Parkanlage, mit kleinen Teichen, verschiedenen Kakteenarten und einem atemberaubenden Ausblick auf das blaue, glitzernde Meer. Das Besondere dieses Museums ist, dass das Gebäude direkt an einen ins Meer ragende Felsen gebaut ist. In dem Museum könnt ihr die spannende und lebensnah dargestellte Entwicklung bzw. Geschichte des Tauchens und der Schifffahrt nachempfinden. Es gibt viele Ausstellungsstücke, an welchen experimentiert und entdeckt werden kann. Des Weiteren befindet sich in den unteren Etagen ein großes Aquarium mit den verschiedensten Fischen, Krabben, Schnecken und sonstigen Meeresbewohnern. In einem kleinen Außenbereich schwimmen 100 Jahre alte Wasserschildkröten ihre Kreise.


10. Der Jardin Exotique

Da ich besonders von der Gartenanlage fasziniert auf dem Felsen Le Rocher fasziniert war, recherchierte ich weiter und fand heraus, dass es in der Stadt noch zwei weitere sehenswerte Gartenanlagen gibt. Zum einen der Jardin Exotique, welcher überall als „absolutes Muss“ bei einem Besuch in Monaco ausgeschrieben war und zum anderen der etwas kleinere, aber dennoch sehenswerte japanische Garten.

Erstere befindet sich im westlichen Stadtteil Les Moneghetti. Zu erreichen ist er mit dem Bus oder auch in einem circa 20 minütigem Fußmarsch durch die Stadt.Es handelt sich hierbei um einen botanischen Garten, welcher seit 1933 geöffnet ist und verschiedene Pflanzen und Kakteen aus Südeuropa, Süd- und Mittelamerika, Afrika und dem nahen Osten zur Schau stellt. Darüber hinaus bietet er von einigen Aussichtspunkten einen schönen Ausblick auf den Felsen Le Rocher und den Rest des Fürstentums.


11. Japanisches Flair mitten am Mittelmeer

Der japanische Garten hingegen liegt eher östlich, im Stadtteil Monte-Carlo. Er bietet mitten im Fürstentum die Möglichkeit, für ein paar Minuten den Flair des Landes der aufgehenden Sonne zu spüren. Im Garten werden alle typischen japanischen Stilelemente zur Schau gestellt, wie beispielsweise eine rote Brücke mit asiatischem Charakter, Steinlaternen, Bambushecken, sowie ein kleines Teehaus.

12. Entspannung am Stadtstrand

Unweit des japanischen Gartens befindet sich der Stadtstrand „Plage du Larvotto“. Diesen konnten wir leider nicht besuchen, da er aufgrund von Bauarbeiten geschlossen war. Jedoch scheint er ein Traum aus weißem Sandstrand und blau - türkisfarbenem Meer zu sein.